Im
Heimatkalender von 1910 wird berichtet:
"In
das Jahr 1858 fällt dann die Beschaffung eines Taufbeckens,
das von dem hiesigen Tischlermeister Lawrenz angefertigt und
mit kunstvoller Schnitzerei versehen wurde.
Die silberne Taufschale, ein Geschenk vom Vater des jetzigen
Bürgermeisters, trägt die Widmung:
"- G. A. Gädtke, Königl. dänischer Konsul pp. der
Kirche zu Leba im Jahre 1858 -."
Der aus
diesem Anlaß verfaßte Brief des Konsuls lautet:
"Mein
verehrter Herr Prediger! Ich habe meinem Gefühl der
Verehrung unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, der
meiner armen sündigen Seele dereinst in seinem himmlischen
Reiche gnädig und barmherzig sein wolle, sowie im festen,
unerschütterlichen Glauben an seine heiligen Sakramente
dadurch in etwas Ausdruck geben wollen, als ich unserer armen
Kirche an Stelle der vom Zahn der Zeit angegriffenen
Taufschüssel eine neue, ganz nach der von der obersten
Kirchenbehörde den Fabrikanten solcher vorgeschriebenen
einfachen, aber würdigen Form, beigehend freundlich
ergebenst übersende. Nehmen Sie solche zum kirchlichen
Gebrauch als Liebesgabe und Andenken für die hiesige Kirche
von mir gütigst mit dem Wunsche entgegen, daß alle aus ihr
getauften Seelen dem Herrn als wahre Christen erhalten
bleiben."
Leba; Kirchenschiff mit Taufbecken (um 1930? )
Die
Antwort des Pastors Sietz lautet:
"Das
ich für mich selber für das höchst würdige und höchst
wünschenswerte Geschenk für unsere Kirche Ihnen von Herzen
dankbar bin, werden Sie gewiß nicht in Zweifel ziehen. Aber
ich danke Ihnen auch im Namen der Kirche, vorläufig auf
diesem privaten Wege. Mein werter Herr Konsul, nehmen Sie die
Versicherung hin, daß alle Gaben, die wir um Gottes Willen
und zu seiner Ehre geben, das Wohlgefallen Gottes haben und
reichen Segen nach sich ziehen. Ihre Gabe wird noch Kindes
Kind zur Ehre Gottes und der Menschen Heil gereichen."
Quelle: |
mit freundlicher Genehmigung von
Willi Gillmann, Kiel: "Die Lebaer
Taufschale" (Pommersche Zeitung 30.03.1996);
Kirchenfoto: unbekannt |